Protokolle - Nds.Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V.

Niedersächsische Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V.
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Am 15. Juni begann unjser Projekt "Gründung eines Netzwerks der Vereine der Sinti und Roma in Niedersachsen", gefördert von der EVZ. Seit dem haben wir zum Thema "Ausbildung von Mediatoren / Bildungsberatern" auf Tagestreffen und einer Tagung gearbeitet. Eine nächste Tagung findet voraussichtlich in der 2. Dezemberwoche statt.
Vor dem Beginn des Projekts trafen sich die Vereine um einen gemeinsamen Fahrplan zu besprechen und Ziele zu formulieren.

ERGEBNIS-PROTOKOLL
Treffen zur Vorbereitung der Gründung eines Netzwerks von Sinti- und Roma-Organisationen in Niedersachsen
Sa 05.12.2015, Freizeitheim Linden, Hannover, 12.30 bis 17 Uhr
Das Treffen fand statt auf Einladung von:      Romane Aglonipe e.V., Roma in Niedersachsen, Djevdet Berisa und der Nds. Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V., Boris Erchenbrecher

TEILNEHMERiNNEN (A-Z):
1. Beratungsstelle für Sinti und Roma, Göttingen e.V. (SintiVerein Göttingen)
2. Forum für Sinti und Roma, Hannover e.V. (schriftlich zugesagt, aber nicht erschienen)
3. Freundeskreis Sinti und Roma, Oldenburg e.V.
4. Internationaler Roma-Verein, Osnabrück
5. Maro-Dromm-sui-genesis e.V. (SintiVerein, Osnabrück)
6. Nds. Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V., Hannover
7. Nds. Verband Deutscher Sinti e.V., Hannover/Osnabrück
8. Netzwerk Flüchtlingshilfe und Menschenrechte, Hannover (Unterstützer)
9. Profil, Synodalverband, Leer (Unterstützer)
10. Romane Aglonipe e.V., Hannover
11.  Roma Center Göttingen e.V. (eingeladen, nicht geantwortet)
12. Sawre Romjenca e.V. (Roma-Verein, Lüchow-Dannenberg)
13. Sinti Forum Braunschweig e.V.
14. Sintiverein Ostfriesland e.V.
15. Ternengo Drom e Romengo e.V., Northeim/Hannover  (Roma-Jugend Nds.),
16. Verein für Geschichte und Leben der Sinti und Roma in Nds. e.V., Hannover (Unterstützer)
17. Verein für Sinti und Roma Hannover e.V. (zur Begrüßung anwesend, Unterstützung zugesagt, aber terminlich an einer kompletten TN verhindert)
18. Verein Hildesheimer Sinti e.V. (eingeladen, aber nicht erschienen)
19. Zurale Romnja e NDS. e.V., Hannover (Roma-Frauen in Nds.)

ABLAUF
Romane Aglonipe e.V. und die Nds. Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V. stellen das Projekt „Netzwerk“ vor, das als neuer Versuch initiiert wird, mit Organisationen von Sinti und von Roma zu einer starken gemeinsamen Artikulation zu gelangen, um respektierter Ansprechpartner im Land Niedersachsen zu werden. Die Chance wird darin gesehen, die Identitäten und Erfahrungen als Minderheiten-Gruppen zu bündeln, um eine stärkere Teilhabe in der Mehrheitsgesellschaft durchzusetzen.
Die 1. Runde des Treffens diskutiert, moderiert von Boris Erchenbrecher, wie VertreterInnen unterschiedlicher Gruppierungen wie deutscher Sinti, zugewanderter Roma, aber auch expliziter Frauen- und Jugend-Organisationen gemeinsame Positionen erarbeiten können.
Die Anwesenden verständigen sich darauf, dass ein Netzwerk nicht nur gemeinsame Positionen vertreten kann, sondern über das Netzwerk auch Transparenz über Unterschiede hergestellt und in die Politik vermittelt werden kann.
Als erforderliche Methoden der Kooperation werden hervorgehoben:
a) Differenzen präzise benennen (eigene kulturelle Identitäten: nationale Minderheit deutscher Sinti, neu zugewanderte Roma - als neue Bundesbürger bzw. Flüchtlinge)
b) politische Gemeinsamkeiten artikulieren
c) gemeinsame Forderungen auf Niedersachsen spezialisieren

Die Mittagspause mit einem Imbiss im Café des Freizeitheimes bietet Gelegenheit, Fragen der 1. Runde in Tischgesprächen zu vertiefen.

Für die 2. Runde des Treffens wird Klaus Strempel, Netzwerk Flüchtlingshilfe und Menschenrechte, Hannover, als Moderator vorgeschlagen und akzeptiert.
Themen dieser Runde sind zwei Fragen:               
• Was erwarten wir von dem geplanten Netzwerk?
• Welchen Mehrwert wünschen wir uns für unsere Organisation?
Die Beiträge zu diesen Fragen drehen sich um folgende Aspekte:
a) Bildung, Ausbildung
b) Arbeit, Wohnen
c) gesellschaftliche Teilhabe, Chancengleichheit
d) Stärkung der Jugendarbeit der Organisationen / Identitätsarbeit
e) Stärkung bei Kontakten mit Behörden
f) Beteiligung von Frauen
g) Schul-Mediation & -Sozialarbeit
h) Stärkung der Sprachen der Sinti und Roma
i) Aufklärungsarbeit in der Mehrheitsgesellschaft / Antidiskriminierungsarbeit
j) Professionalisierung und Empowerment
k) konstruktive, nachhaltige, gut strukturierte Kooperation
l) Klärung von Abstimmungs- und Vetomöglichkeiten
m) keine interne Diskriminierung / Auseinandersetzung mit dem Begriff Antiziganismus
n) Beratung kommunaler Situationen / Planung von Projektanträgen
o) Einwerbung von EU-Projektmitteln für Organisationen in Nds.
p) Staats- oder Rahmenvertrags-Regelungen mit dem Land Niedersachsen

Es herrscht Einverständnis darüber, diese Aspekte in einem Beratungsprozess ab Januar 2016 gemeinsam zu entwickeln, der 12 bis 18 Monate dauern kann.
Einzelne Arbeitsfelder sollen in Arbeitsgruppen bearbeitet werden, die sich als Teil der gemeinsamen Treffen konstituieren und Inputs für das Gesamt-Plenum vorbereiten.
Im Plenum sollen sich die beteiligten Organisationen zum Kennenlernen strukturiert vorstellen, mit Projekt-Berichten und Erfahrungen zu gemeinsamen Anliegen.
Es besteht auch die Möglichkeit, Fachreferenten zu ausgesuchten Themen einzuladen.
Ein Antrag zur Förderung des Projektes „Aufbau eines Netzwerkes der Organisationen der Sinti und der Roma in Niedersachsen“ ab 2016 soll von der Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V. bei den zuständigen Stellen eingereicht werden.
Kostenerstattungen werden natürlich erst möglich sein, wenn das Projekt genehmigt sein wird. ABER: „Wir beginnen, unser Netztwerk jetzt aufzubauen. Dafür brauchen wir vor allem den Willen und unser Ziel!“ (ein Teilnehmer).

Also wird der „Fahrplan“ für 2016 festgelegt:
Es sollen etwa 8 gemeinsame Treffen incl. mindestens einer Tagung an verschiedenen Orten in Niedersachsen stattfinden.
Zum nächsten Treffen am Sa 30.01.2016 um 12 Uhr kommen alle nach Osnabrück. Mario Franz, Sinti-Verein Osnabrück, und Rainer Tobin, Internationaler Roma-Verein, übernehmen die Absprachen vor Ort. Möglicher Tagungsort ist das soziokulturelle Zentrum Lagerhalle.

Ergebnisprotokoll: Boris Erchenbrecher und Klaus Strempel

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